Die Cloud ist längst kein Trend mehr – sie bildet vielmehr die Grundlage für ein hochskalierbares Unternehmenswachstum. Mit dem Krisenjahr 2020 haben Unternehmen die Vorteile der ortsunabhängigen Verfügbarkeit von Cloud-Anwendungen zu schätzen gelernt. Die positiven Erfahrungen mit dem Neuland Remote Work hat die Berührungsängste mit der Cloud abgebaut. Laut einer Gartnerstudie aus Q2 2021 ist der globale Umsatz mit Public-Cloud-Diensten um 23% angestiegen. Software-as-a-Service (SaaS) bleibt dabei das größte Segment; doch auch Infrastructure-as-a-Service (IaaS) und Desktop-as-a-Service (DaaS) verzeichnen ein starkes Wachstum.
Daher ist es ein guter Moment, sich die beiden Platzhirsche im Businesscloud-Geschäft genauer anzusehen. Denn, das können wir schonmal verraten, Cloud ist nicht gleich Cloud; jeder Anbieter hat eigene Technologien und Anwendungsfälle, weshalb nicht jeder Cloudanbieter und jedes Cloudmodell für jedes Geschäftsmodell gleichermaßen geeignet ist.
Amazon Web Services (AWS)
Amazon Web Services (AWS) hat sich 2006 u. a. als Lösung für die Virtualisierung entwickelt und ist daher heute noch besonders stark bei der Bereitstellung von (Cloud-)Infrastruktur. Mit rund drei Duzent Web-Services bietet AWS ein breites Portfolio für die Bedürfnisse von kleinen wie großen Unternehmen. Der Schwerpunkt des Online-Riesen Amazon liegt dabei jeoch auf der Bereitstellung einer schnellen und leistungsstarken Infrastruktur. Daher setzen besonders Online-Handel oder Streaming-Dienste auf die AWS-Cloud.
Die Schwerpunkte der AWS-Cloud liegen auf Infrastructure-as-a-Service (IaaS), Platform-as-a-Service (PaaS) und Software-as-a-Service (SaaS)-Angeboten. Amazon möchte Kunden einen einfachen, schnellen und zukunftsfähigen Übergang in die Cloud ermöglichen: Daher bietet der Cloudanbieter neben Infrastrukturlösungen (Compute-Ressourcen, Speicherlösungen, Datenbanken) auch Lösungen zu aktuellen und künftigen Trends wie Machine Learning (ML), Künstliche Intelligenz (KI) oder Internet of Things (IoT).
Die Vorteile des AWS-Angebots im Überblick
Zahlen Sie nur, was Sie verbrauchen dank Pay-per-Use-Cloud-Server
AWS stellt Kunden virtuelle Server in der Cloud bereit. Diese sind sowohl für Linux-, als auch Microsoft Windows-Distributionen geeignet. Für die reine Datenspeicherung bietet Amazon sogar einen eigenen Speicherdienst: Amazon Simple Storage Service (AWS S3). Das Preismodell der AWS-Cloud-Lösung richtet sich dabei nach dem Umfang der Nutzung – z. B. zeitliche Nutzung, genutzer Arbeitspeicher oder genutzte Compute Units –, sodass Sie nur für den tatsächlichen Verbrauch bezahlen. Hierbei ist es jedoch wichtig, die genutzten Ressourcen genau zu kalkulieren, um am Ende keine böse Überraschung zu erleben.
Globales Server-Netzwerk reduziert Zugriffszeiten; regionale Server-Wahl unterstützt DSGVO-Compliance
Amazon stellt die Inhalte der verschiedenen AWS-Cloud-Dienste über CloudFront, dem zur Cloud-gehörenden Content Delivery Network (CDN), bereit. Aktuell verteilen sich die Server auf 18 geografische Regionen in 54 Availability Zonen. Die Daten werden dabei global auf Server verteilt, was die Zugriffszeit deutlich reduziert. Zur Einhaltung von DSGVO-Vorschriften können Firmen den Speicherort ihrer Daten wählen. Die so verkürzten Zugriffszeiten machen AWS besonders für das Web-Hosting interessant.
Entwicklertools für agiles Softwareentwicklung
Für die Softwareentwicklung bietet AWS starke Ansätze: Entwickler können in der Cloud Produkte entwickeln, analysieren, debuggen und testen; mit Zugriff von überall auf der Welt. Durch das Pay-per-Use-Prinzip können zudem Kosten für virtuelle Server und Zugriffszeiten gut kalkuliert werden.
AWS Marketplace für die IT-Welt von Morgen
Neben der Bereitsstellung von Servern und Speicherkapazitäten bietet AWS auch eine Auswahl an Software von unabhängigen Anbietern an. Diese greifen insbesondere die modernen IT-Trends IoT, KI oder Big Data auf. Dies bietentUnternehmen einen guten Einstieg in die IT-Welt von Morgen.
An wen richtet sich das Angebot der AWS-Cloud?
Trotz des hohen Funktionsumfangs lohnt sich AWS kaum für Firmen, die die Cloud beinahe ausschließlich in einer Büroumgebung verwenden möchten. Anders sieht es aus, wenn die Cloud für die Anwendungsentwicklung genutzt wird. Oder aber ein Webshop angeschlossen werden soll. Besonders für Entwicklungsumgebungen ist auch das pay-per-use-Systeme von AWS durchaus reizvoll, da sich hiermit Budget sehr genau planen lassen.
Microsoft Azure
Microsoft zog erst vier Jahre nach Amazon mit einem Cloudangebot nach: Windows Azure, heute Microsoft Azure, setzt ebenso wie AWS auf Infrastructure-as-a-Service (IaaS), Platform-as-a-Service (PaaS) und Software-as-a-Service (SaaS)-Angebote. Daneben fährt Microsoft mit der Azure-Cloud einen auch hybrid nutzbaren Cloudansatz. Ein Pluspunkt ist hier sicherlich die schon entwicklungsseitige Verknüpfung mit dem SaaS-Tool Microsoft 365, was eine stabile Nutzung der Office- und Kollaborations-Suite in der Azure-Cloud sicherstellt. Ein umfangreiches Serviceangebot von rund 200 individuellen Produkten und Cloud Services machen die Azure-Cloud für viele Anwendungsfälle interessant.
Die Vorteile des Microsoft-Angebots im Überblick
Unterstützung hybrider Umgebungen
Neben der reinen Public-Cloud-Nutzung wurde Microsoft Azure auch für den Einsatz in hybriden Umgebungen entwickelt; dies macht eine Nutzung der Azure-Cloud auch für diejenigen Unternehmen interessant, die aufgrund der Sensibilität bestimmter Daten eher nicht auf Cloud-Lösungen setzen würden. Hierzu zählen die Finanzbranche sowie der Gesundheitssektor oder aber öffentliche Versorger wie Stadtwerke. Eine hybride Landschaft eröffnet diesen Institutionen ebenfalls die Vorteile des flexiblen Arbeitens bei weniger sensiblen Daten in der Cloud. Gleichzeitig stellt die Absplittung geschäftskritischer Bereiche mit hohen Datenschutz- und Security-Anforderungen in die Private Cloud bzw. auf eigene Server die Compliance-Anforderungen der jeweiligen Branchen sicher.
Einsparungen bei der Lizenzierung durch Einbezug von vorhandenen Lizenzen
Durch den hybriden Gedanken ist die Azure-Cloud extrem wettbewerbsfähig. Microsoft bietet Kunden die Möglichkeit, vorhandene Windows Server- und SQL Server-Lizenzen´bei der Investion in die Cloud mit einzubeziehen. So muss nicht jede Lizenz neu angeschafft werden: Dies hat erhebliche Einsparungen bei der Implementierung der Azure-Cloud im Vergleich zu einer Neuimplementierung der AWS-Cloud zur Folge. Dies macht Azure oftmals zur ersten Wahl für das Hosting von Office-Anwendungen sowie Datenbanken in der Cloud. Auch bei der Nutzung von Virtuellen Maschinenen entfaltet Azure aufgrund des Lizenzmodells ein hohes Einsparpotenzial.
Regionales Server-Netzwerk für hohe Verfügbarkeit und DSGVO-Konformität
Microsoft Azure ist weltweit in über 60 Regionen und in mehr als 140 Ländern verfügbar. Durch den regionalen Netzwerkaufbau wird ein Single Point of Failure vermieden. Dies gelingt, indem mindestens drei physisch getrennte Rechenzentren jeder Region vernetzt werden. Neben der Hochverfügbarkeit der Server und somit Daten reagiert Microsoft durch die regionale Speicherung auch auf die Anforderungen der DSGVO.
Entwicklertools
Ähnlich wie AWS bietet auch Azure Möglichkeiten für die Anwendungsentwicklung. So gibt es neben “App Service” für die Entwicklung von Cloud-Apps für mobile und Web-Geräte auch “PlayFab”, eine LiveOps-Back-End-Komplettplattform für die Entwicklung und Ausführung von Live-Spielen.
Azure Marketplace für Zukunftstechnologien
Auch Azure bietet zukunftsfähige Lösungen auf der eigenen Plattform Azure Quantum. Insbesondere in den Bereichen Quantencomputing sowie bei der Optimierung von bestehenden Lösungen. Hierdurch können Unternehmen bereits heute von zukünftigen Trends profitieren.
An wen richtet sich das Angebot von Azure?
Besonders in einer Büroumgebung ist Azure die zumeist bessere Wahl. Denn Azure wurde explizit für Windows-Umgebungen in Kombination mit der Office-Suite MS 365 entwickelt und unterstützt diese daher optimal. Mit der Option bereits lizenzierte Produkte weiterzuverwenden, sinkt auch die finanzielle Einstiegshürde bei der Cloudeinführung.
AWS oder Azure? Der richtige Cloudanbieter für Ihre Bedürfnisse
Es gibt ihn – aber eine endgültige Antwort für welchen der beiden Sie sich entscheiden sollten, können wir hier nicht abschließend geben. Denn welcher Cloudanbieter der richtige für Sie und Ihre Unternehmen ist, hängt stark von Ihren individuellen Anforderungen ab. Wir empfehlen unseren Kunden für Büroumgebungen meist die Microsoft Azure-Cloud, da diese die Anforderungen optimal umsetzt. Je nach Anforderungen an Compliance und Datenschutz für bestimmte Unternehmensbereiche koppeln wir diese mit einer Private Cloud oder On-Premise-Bereichen. Für Anwendungsentwicklungen sowie Web-Hosting eignet sich jedoch oftmals Amazon Web Services besser. Mit dem Pay-per-Use-Prinzip und einer genauen Kostenkalkulation befindet sich hier ein hohes Einsparpotenzial für temporäre Entwicklungsprojekte. Doch auch hier empfiehlt sich oft die Installation einer hybriden Cloud-Infrastruktur, die mehrere Anbieter umfasst und durch Schnittstellen verbindet.
Aufgrund der Komplexität bei Entwurf, Architektur und Implementierung von Cloud-Projekten ist eine sorgfältige Planung des Projekts das A&O für das Gelingen. Daher begleiten wir unsere Kunden bereits bei der Erstellung ihres Anforderungskatalogs, über das Consulting sowie bei der Erstellung der Cloudarchitektur bis hin zu Implementierung und letztlich Support und Wartung der fertigen Cloud-Infrastruktur. Dieser ganzheitliche Ansatz bei Planung und Implementierung ist das zentrale Element, um Ihr Business erfolgreich in die Cloud zu transferieren.
Fragen Sie hier Ihr persönliches Beratungsgepräch an.Jetzt abonnieren und auf dem Laufenden bleiben!
Exklusive Einblicke in die IT-Welt von HWS.
IT-Neuigkeiten, Use Cases, Erfolgsgeschichten von Kunden und mehr.
AWS VS Azure, Haben sie sich schon enztschieden? Hier gibt es mehr Infos!
AWS Cloud
Wir sind zertifizierter AWS Partner. Hier finden Sie nähere Informationen zu einer AWS Cloud Migration
Azure CLoud
Als Microsoft Gold Partner sind wir Experte für Azure. Hier finden Sie nähere Informationen zu einer Azure Cloud Migration
AWS vs Azure
Glossar mit Wichtigen Begriffen:
Glossar: AWS vs Azure
1. AWS (Amazon Web Services)
AWS ist die Cloud-Computing-Plattform von Amazon, die eine Vielzahl von Diensten wie Rechenleistung, Speicher, Datenbanken, maschinelles Lernen und vieles mehr bietet. AWS ist bekannt für seine Skalierbarkeit, Flexibilität und große Auswahl an globalen Rechenzentren.
2. Azure
Azure ist die Cloud-Computing-Plattform von Microsoft und bietet ähnliche Dienste wie AWS, einschließlich virtueller Maschinen, Datenbanken, Analysen und künstlicher Intelligenz. Azure ist stark in Unternehmen integriert, die bereits Microsoft-Produkte verwenden.
3. Cloud-Computing
Cloud-Computing bezeichnet die Bereitstellung von Rechenressourcen (z. B. Server, Speicher, Datenbanken, Netzwerke) über das Internet, anstatt diese lokal auf eigenen Servern zu betreiben. Es ermöglicht skalierbare und flexible IT-Ressourcen.
4. Virtuelle Maschinen (VMs)
Virtuelle Maschinen sind emulierte Computerumgebungen, die auf physischer Hardware laufen. Sowohl AWS als auch Azure bieten VMs, die es Nutzern ermöglichen, Betriebssysteme und Anwendungen unabhängig von der darunterliegenden physischen Hardware auszuführen.
5. Serverless Computing
Bei Serverless Computing verwaltet der Cloud-Anbieter die Serverinfrastruktur automatisch, sodass Entwickler sich auf den Code konzentrieren können. AWS Lambda und Azure Functions sind Beispiele für serverlose Dienste.
6. Speicherlösungen
Sowohl AWS als auch Azure bieten verschiedene Speicheroptionen, einschließlich Objektspeicher (AWS S3, Azure Blob Storage), Dateispeicher (AWS EFS, Azure File Storage) und Blockspeicher (AWS EBS, Azure Disk Storage).
7. Datenbanken
Beide Plattformen bieten eine Vielzahl von Datenbanklösungen, darunter relationale Datenbanken (Amazon RDS, Azure SQL Database) und NoSQL-Datenbanken (Amazon DynamoDB, Azure Cosmos DB).
8. Netzwerkdienste
Netzwerkdienste umfassen Virtual Private Clouds (VPCs) bei AWS und Virtual Networks (VNets) bei Azure, die es Nutzern ermöglichen, isolierte Netzwerkumgebungen zu erstellen. Beide bieten auch Content Delivery Networks (CDNs) und Load Balancers.
9. Identitäts- und Zugriffsmanagement (IAM)
IAM-Dienste ermöglichen die Verwaltung von Benutzerzugriffen und Berechtigungen. AWS IAM und Azure Active Directory (AD) sind die Hauptdienste, die Benutzern helfen, sicher auf Ressourcen zuzugreifen.
10. Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen
AWS und Azure bieten umfangreiche KI- und ML-Dienste, wie Amazon SageMaker und Azure Machine Learning. Diese Dienste erleichtern die Erstellung, Schulung und Bereitstellung von ML-Modellen.
11. Preismodell
Beide Plattformen verwenden ein nutzungsbasiertes Preismodell, bei dem Nutzer nur für die Ressourcen bezahlen, die sie tatsächlich nutzen. Es gibt auch Reservierungs- und Rabattoptionen für längere Verpflichtungen.
12. Sicherheits- und Compliance-Dienste
AWS und Azure bieten umfassende Sicherheitsfunktionen und Compliance-Zertifizierungen, die Unternehmen helfen, regulatorische Anforderungen zu erfüllen und ihre Daten zu schützen. Wichtige Dienste sind AWS Shield und Azure Security Center.
13. Hybrid-Cloud-Lösungen
Beide Anbieter unterstützen Hybrid-Cloud-Strategien, bei denen Unternehmen lokale Ressourcen mit Cloud-Ressourcen kombinieren können. AWS Outposts und Azure Stack sind Lösungen, die eine konsistente Umgebung zwischen lokaler und Cloud-Infrastruktur bieten.
14. DevOps-Tools
AWS und Azure bieten Tools zur Unterstützung von DevOps-Praktiken. AWS CodePipeline und Azure DevOps sind Beispiele für Dienste, die kontinuierliche Integration und Bereitstellung ermöglichen.
15. Kubernetes und Container-Dienste
Container-Dienste wie Amazon ECS/EKS und Azure Kubernetes Service (AKS) ermöglichen es Nutzern, Container-Apps zu verwalten und zu orchestrieren. Diese Dienste unterstützen die Bereitstellung und Skalierung von Anwendungen in Containern.
Dieses Glossar bietet eine Übersicht der wichtigsten Begriffe und Konzepte im Vergleich von AWS vs Azure und hilft dabei, ein besseres Verständnis für die beiden führenden Cloud-Plattformen zu entwickeln.